aus meinem stapel ungelesener bücher, jetzt endlich doch gelesen:
toni morrisons bedeutendster roman, menschenkind, für den sie 1988
den pulitzer preis und 1993 schließlich den nobelpreis erhielt.

der authentische fall (margaret garners, einer flüchtigen sklavin aus kentucky, 1855)
dient der rekonstruktion der bedeutung der sklaverei in amerika.
empfehlung für leseratten, die nicht nur auf lineare kost stehen.

unglaublich, vorige woche haben die rolling stones, im ausverkauften fenway-park-stadion in boston, ihre welttournee eröffnet. das publikum - inzwischen drei generationen umspannend - war begeistert!

sicher gibt es wieder einige, die blöd herummeckern oder alles an ihrem alter aufhängen. na und? mich begleiten sie schon seit meiner frühen jugend, und ich bin zwar nicht mehr der glühende fan wie früher, aber trotzdem gilt ihnen meine bewunderung. ich möchte mich selbst auch niemals selbstgefällig zurücklehnen, sondern solange es geht, das tun was mir spaß macht. und dass sie´s noch können, merkt man, wenn man mal in ein paar neue songs reinhört.


dann möcht ich noch charlie watts, der gerade seinen kehlkopfkrebs in schach zu halten versucht, alles gute wünschen.

I don't need no beast of burden
I need no fussing
I need no nursing
Never, never, never, never, never, never, never be.

...wird in österreich alle 40 minuten ein wohnungseinbruch verübt.

allein im ersten monat des jahres 2005 gab es in wien 942 einbruchsdelikte. der direktor des kriminalamts wien sieht den ursprung der einbrüche hauptsächlich in professionell organisierten banden aus georgien und moldavien. die wiener polizei hat darauf reagiert und eine spezialeinheit aus 50 beamten für die bekämpfung der einbruchsserie geschaffen.

doch leider umsonst. inzwischen bin ich teil der statistik. ob jetzt die schuld bei vorurteilsbelasteten osteuropäern, einer bande aus favoriten, ottakring oder sonst woher liegt, ist mir eigentlich schnurzpiepegal. den ideellen wert der gestohlenen sachen kann mir auch eine versicherung nicht ersetzen.

heute muss meine katze, die seit über 9 jahren bei mir lebt, ausziehen.
sie kommt zu meinen eltern. es wird ihr sehr gut gehen.
es muss sein. trotzdem bin ich unendlich traurig.

auch austrian airlines versucht zu sparen wo´s nur geht. nicht nur, dass sie sich selbst das kerosin via öbb aus dem günstigeren ausland herbeikarren, nein, auch die bordkarten sollen sich die passagiere ab september selbst zu hause oder im büro (auf kosten des arbeitgebers?) ausdrucken.

aua-sprecher davoras verkündet, dass bei internet-buchungen die bisher verrechneten ticket service-gebühren von mindestens 8€ wegfallen, fielen, fallaten...vielleicht, aber nix genaues weiß man nicht. ist noch nicht 100%-ig entschieden.

wo aber läge dann der kostenvorteil für die luftfahrtgruppe? im einsparen von bodenpersonal etwa? ein schelm, der böses dabei denkt!

"Die AUA will mit dieser Offensive bis zum Jahresende dem gestiegenen Stellenwert des Internet und Kundenanfragen Rechnung tragen" ...und
"Uns geht es um eine Verbesserung und Beschleunigung der Prozesse am Boden", meinte eine Lufthansa-Sprecherin.(APA)

aber juhu, damit entfällt das anstellen an schaltern und automaten. und bevor noch das personen-beamen erfunden ist, gibt es sicher schon lange vorher einen weg das gepäck zu teleportieren.

wer noch keine pläne für´s wochenende hat, könnte heute die ausstellungen im mak besuchen. oder morgen im museum karlsplatz "um die wurst - vom essen und trinken im mittelalter" anschauen und danach in der hermesvilla sehen wo kaiserin elisabeth ihre überschüssigen kalorien loswurde, damit sie in ihre klamotten passte.

für frau mit männlicher begleitung mag das angebot etwas zu feminin sein. als alternative sonntagsbeschäftigung käme dann noch der besuch des pratermuseums in frage.

und das alles GRATIS!

...na ja, die anschließenden krügeln im schweizerhaus leider nicht.

jede ähnlichkeit rein zufällig?

must love dogs mit john cusack (der arme ist verquollen, als mache er eine cortison-kur) ist ein harmlos reizender film. ein fall für verregnete sonntagnachmittage. derer soll es im herbst auch weiterhin etliche geben.

der ansturm deutscher studenten macht unseren medizinunis schwer zu schaffen.
das problem: wir müssen deutsche bewerber gleich behandeln wie die österreicher.

lösung: ein eignungstest!
deutsche und österreichische bewerber werden mit völlig identischen fragen aus dem praktischen medizinischen alltag konfrontiert. (die dezente heranziehung minimal identitätsstiftender austriazismen muss dabei erlaubt sein.)

die testfragen:

1. ein wamperter tschecherant steht blunznfett mit einer eitrigen auf einem fensterbankl im mezzanin. sind notfallmedizinische maßnahmen aus ärztlicher sicht angezeigt?

2. darf raunzendes pflegepersonal scheanglnden tachinierern ein jaukerl geben,während diese büseln?

3. sie besuchen ein wiener kaffeehaus und geben sich als medizinstudent(in) im 1. semester zu erkennen. die korrekte anrede durch den ober lautet:
a. herr/frau metzgerlehrling
b. owezahrer & baföG-zutzler
c. herr/frau doktor oder gleich herr/frau medizinalrat.

4. ein zniachtl von einem patienten verkutzt sich: seine birne sieht plötzlich aus wie ein paradeiser. ist es korrekt, die birne des patienten einzufatschen, sollte man ihm ein pulverl geben oder reicht es, wenn er ein gutes papperl bekommt?

5. wären die obgenannten methoden geeigneter, wenn unser patient statt dem friedhofsjodler ein schlagerl gehabt hätte?

7. muss jemand mit marodem beuschl, der fesch weitertschickt, den löffel abgeben?

8. ein schaasaugerter patient reißt einen stern. nach dem buserer hat er einen dippel. er hat einen ziemlichen fetzen. er speibt sich in der notaufnahme an. kann zum entfernen des gespiebenen auch der fetzen des patienten verwendet werden? wenn nein - warum nicht?

9. ein verwoadaglter, nicht assekurierter straßenmusiker kommt mit der quetschn am arm ins spital. die quetschn wird nicht behandelt. kann er mit der quetschn am nächsten tag wieder musizieren?

10. ein chirurg darf nicht tramhappert sein, sondern muß bei seiner hackn aufpassen wie ein:
a. schuhmacher(in)
b. engelmacher(in)
c. haftelmacher(in)

11. unterm bett eines patienten liegt ein lurch. was tun sie?
a. lassen sie die station evakuieren und verständigen das amphibische institut.
b. sie versuchen mit hilfe des patienten den lurch zu fangen.
c. sie rufen den reinigungsdienst und lassen auch gleich den nachtscheam ausleeren.

.....----.....

ad urlaubsvertretung der zufallskolumne im standard:

Ach, die Jury sagt no, aber ich fand es ja klasse, daß sich Frau da meldet, wo sich sonst nur Männer melden dürfen....
Kompliment für den Text, nochmal, und bitte nicht traurig sein.
Alles Liebe, Cosima Reif

dieses wochenende startete "lennon" das musical am new yorker broadhurst theatre. 25 jahre nach seiner ermordung, john lennon wäre dieses jahr 65 geworden, authorisierte yoko ono don scardino, das von ihm geschriebene stück zu inszenieren. uraufgeführt wurde es schon im april in san francisco und nach schlechten kritiken, in boston erst gar nicht gezeigt.

trotz alledem läuft es jetzt am broadway, überarbeitet, vor ausverkauftem haus.

mit schaudern erwarte ich die adaption der vereinigten bühnen wien.
aber wurst, ich geh eh nicht hin!

wir waren gestern zur galapremiere von sin city geladen und sind auch tatsächlich hingegangen. grosser bahnhof im village cinema, "wichtige" menschen, reporter, kameras und pipapo. was uns weniger interessierte. der film ist so bahnbrechend, dass ich das ganze peinliche getue beim einlass, im nachhinein, gerne in kauf nahm.
der schöpfer des comics und co-regisseur frank miller muss vor freude jauchzen, mit welcher hingabe und treue zur vorlage robert rodriguez ("from dusk till dawn","faculty") ans werk gegangen ist. schwarzweiss mit high definition digitalvideo gefilmt, einzelne aufnahmen mit farbakzenten gehöht. formal eine wahrer augenschmaus für den connaisseur. inhaltlich vielleicht für manchen zu brutal, aber he, das ist kein kitschiges hollywoodmärchen! für mich DER film des jahres!

gar nicht so lächerliches am rande:
kino-ketten wollten den film boykottieren!
der streit mit der verleihfirma buena vista begann bereits, als sich cine-star, cinemaxx und uci in deutschland weigerten "herbie: fully loaded" zu zeigen. buena vista will nämlich, einen monat vor der üblichen zweitvermarktungs-frist, die dvd in den handel bringen. die kino betreiber fürchten, dass deswegen weniger leute ins kino kommen und wollen die leihkosten drücken.

Rosalind Franklin ist eine Superstfrau!

in der sneak: deuce bigalow, absolut vermeidungswürdig!

cosima reif schreibt die zufallskolumne im standard. nun sucht sie jemanden, besser gesagt einen mann, der, während sie urlaubt, für sie einspringt. zweite bedingung, ausser der üblichen länge des artikels, es müssen die worte "baumarkt" und "linguistik" vorkommen.
hier mein versuch:

Null Kontamination oder wie mir ein Stein von den Nieren fiel

»Dann lassen Sie das Bumsen sein«, schlug Vigneron vor. »Wie wäre es mit Masturbieren? Ihre Hände können Sie ja waschen.« - »So sehr möchte ich mich nun auch wieder nicht verändern.«

Diesen Dialog aus John Irvings Buch " Die wilde Geschichte vom Wassertrinker " möchte ich nicht herausstreichen, weil er so amüsant ist oder ich gar an Linguistik zeitgenössischer Literatur interessiert wäre. Nein. Leider befand ich mich erst kürzlich in einer ähnlichen Lage wie Fred Bogus Trumper, der Protagonist dieser Geschichte.

Aber zum Anfang.
Eine Blasenentzündung im Sommer ist an sich schon eine verwunderliche Sache, aber bei diesem wechselhaften Wetter kann man sich schon mal verkühlen. Also schnell in die Apotheke, ein Präparat zur Durchspülung besorgt. Tage später, die Symptome haben sich nicht gebessert. Im Gegenteil, die Nieren beginnen zu schmerzen, der Weg zur Toilette bereits halbstündlich. Ein Besuch beim Arzt scheint unvermeidlich.

Brav nimmt man die verschriebenen Antibiotika, trinkt widerwillig literweise Wasser, Kräutertees und ungesüßte Limonaden. Ja keinen Alkohol, der fördere das Bakterienwachstum. Nach einer Woche, die Anzeichen sind verschwunden, zur Sicherheit ein neuerlicher Harntest. Diesmal muss es genauer sein, um ganz sicher zu gehen, dass keine Verunreinigung das Ergebnis verfälscht. Deswegen kein einfacher Streifentest, sondern ab ins Labor, um vom Mittelstrahl eine Kultur anlegen zu lassen. - Banges Warten auf das Ergebnis.

Als bekennender Single ist man gezwungen alle Gelegenheiten der Bekanntschaftsanbahnung wahrzunehmen und auch selbige bewusst herbeizuführen. Im Supermarkt nach Kleinportionseinkäufern Ausschau zu halten, im Fitnesscenter neben den Attraktivsten zu schwitzen, in der Volkshochschule Kurse zu belegen oder in Bars herumzuhängen bringt nicht unbedingt berauschende Ergebnisse. Trotzdem schaffe ich es meine Hormone in Balance zu halten. Das schlechte Gewissen holt mich nun aber unwiderruflich ein. Werde ich in Zukunft nur mehr mit ausgeklügelten Trinkritualen den Liebesakt vollziehen können?

Wieder eine Woche später. Der Arzt gibt Entwarnung, meine Pisse ist so klar wie das reinste Tiroler Gebirgsbächlein. Ich bin verständlicherweise erleichtert und habe auch daraus gelernt. Erstens sollte man sich beim Verkehr immer schützen und zweitens ist viel trinken immer gut.

Zum Schluss ist es wohl an der Zeit, mein Geheimnis zu lüften. Ich bin eine Frau und alles ist frei erfunden. Das wirft mich sicher aus dem Bewerb für die einmalige Urlaubsvertretung der Zufallskolumne. Dennoch möchte ich ihnen meinen Geheimtipp, zur Jagd nach äußerst virilen Sexualpartnern, nicht vorenthalten. Eindeutig der Baumarkt am anderen Ende der Stadt.

ute bock ist eine der nominierten von 1000 frauen für den friedensnobelpreis 2005
der schweizerischen initiative swisspeace.

das vielfältige bemühen dieser starken frauen um frieden für ihre familien, dörfer, länder und kulturen, wurde bisher selten bis gar nicht zur kenntnis genommen. nach 100 jahren, in denen der friedensnobelpreis an nur zehn (10!) frauen verliehen wurde, ist es an der zeit, ihre bemerkenswerte, aber nicht bombastisch hinausposaunte arbeit, zu würdigen.